Vivaldi und kein Ende
Antonio Vivaldi, der wegen seiner ungewöhnlichen Haartracht auch „il prete rosso“ – der „rote“ Priester – genannt wurde – war einer der wohl besten Geiger seiner Zeit, und so ist zu vermuten, dass die ersten von ihm komponierten Solokonzerte Violinkonzerte gewesen sein dürften; die frühesten erhaltenen Manuskripte von seiner Hand sind jedoch Cellokonzerte. Franz Horneck, ein deutscher Musiker, der sich im Winter 1708 / 09 in Venedig aufhielt, hat die Partituren erworben, und wie durch ein Wunder sind sie erhalten geblieben.
Vivaldis Cellokonzerte könnte man „Eisbrecher“ auf dem Weg des Cellos zum Soloinstrument nennen: mit ihren reichen, vielgestaltigen instrumentalen Finessen sind sie wie ein Bilderbogen der Virtuositäten, und lassen dabei dennoch niemals die Musik aus den Augen, aus der erst die Virtuosität erwachsen muss.
Die schwedische Cellistin Ulla Rönnborg und das Kammerorchester Camerata Allegra werden eine Auswahl der insgesamt 30 Cellokonzerte des großen Venezianers präsentieren, moderiert wird das Konzert von Armin Diedrichsen (NDR Kultur).